Verkehrsleitzentrale
Verkehrsinformationen für Hamburg, direkt aus der Verkehrsleitzentrale
Für viele Verkehrsteilnehmer ist er ein fester und wichtiger Bestandteil auf ihrem Weg zur Arbeitsstelle, in den Urlaub oder einem anderen Ziel: Der Verkehrsfunk der Radiostationen.
Aber woher bekommen die Sender eigentlich ihre Meldungen zur aktuellen Verkehrslage in Hamburg?
Diese Informationen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verkehrsleitzentrale der Polizei Hamburg zusammengetragen, ausgewertet und dann die entsprechenden Mitteilungen erstellt. Dabei handelt es sich sowohl um Gefahrenmeldungen, wie z. B. Falschfahrer oder Gegenstände auf der Fahrbahn, als auch um Meldungen zur aktuellen Verkehrslage auf Hamburgs Straßen. Aber auch über vorhersehbare Verkehrsstörungen, wie z. B. eine Baustelle oder Großveranstaltungen wird berichtet. Die Verkehrsleitzentrale weist darüber hinaus auch auf jahreszeitliche und witterungsbedingte Verkehrsverhältnisse hin. Dazu zählen z. B. Nachrichten bei Hochwasser, bei Straßenglätte durch Eis oder Schnee und bei Nebel.
Diese Meldungen werden dann elektronisch an die Verkehrsredaktionen der verschiedenen Radiosender übermittelt. Dort werden die Meldungen radiogerecht aufbereitet und dann ausgestrahlt.
Neben den gesprochenen Verkehrsmeldungen nimmt die elektronische Darstellung einen immer größer werdenden Raum ein. Navigationsgeräte, Smartphones und Tabletts werden von den Verkehrsteilnehmern zunehmend genutzt. Auch diese Daten werden von der Verkehrsleitzentrale zur Verfügung gestellt.
Ein weiteres Aufgabenfeld der Verkehrsleitzentrale ist die Überwachung und Steuerung von rund 1.755 Lichtsignalanlagen. Aber auch die Beseitigung von Störungen an den Lichtsignalanlagen gehört zu den Aufgaben der Verkehrsleitzentrale.
Ein Großteil der Ampeln ist an Verkehrsrechner angeschlossen. Zu bestimmten Tageszeiten steuern die Verkehrsrechner automatisch unterschiedliche Programme. So wird morgens der stadteinwärts und nachmittags der stadtauswärts fließende Verkehr bevorzugt. Außerhalb dieser Berufsverkehrszeiten wird ein ausgeglichenes kurzes Programm geschaltet, das alle Richtungen gleichmäßig berücksichtigt.
Bei den Standardprogrammen sind innerhalb eines bestimmten Streckenabschnittes die nacheinander folgenden Grünzeiten so koordiniert, dass der Autofahrer bei Erreichen der nächsten Kreuzung Grün hat.
Gleichermaßen berücksichtigt wird der Fußgänger als schwächster Verkehrsteilnehmer. Dieser soll ohne lange Wartezeiten in gesicherten Grünzeiten gefahrlos die Kreuzung überqueren können.
Besonderheiten, wie z.B. ein Liegenbleiber, ein Verkehrsunfall, extreme Witterung oder eine Baustelle können den normalen Verkehrsfluss behindern und durch die geschalteten Standardprogramme nicht automatisch verarbeitet werden.
Kommt es aufgrund solcher Störungen zu Staus oder stockendem Verkehr, wird aus der Verkehrsleitzentrale gezielt auf dem betroffenen Streckenabschnitt durch Anwendung eines anderen Signalzeitenplanes, das für diesen Abschnitt längere Grünphasen vorsieht, eingegriffen.
Im Jahr werden über 89.000 manuelle Programmwechsel vorgenommen, um Verkehrsstörungen zu minimieren oder verhindern zu können.