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Zwischen RoboCop und Realität – KI in der Polizei: Vision oder Lösung?

Das Netzwerk Digitale Polizei Hamburg (NetDigPol) in der Hochschule der Akademie

Können Maschinen wirklich mitdenken? Und wenn ja – sollen sie das in Uniform tun? Diese spannenden Fragen standen im Zentrum der Gesprächsrunde „RoboCop statt Polizist – kann KI die Nachwuchslücke der Polizei schließen?“, zu der das Netzwerk Digitale Polizei Hamburg (NetDigPol) gestern in die Hochschule der Akademie der Polizei geladen hatte.

Teilnehmende aus Polizei, Verwaltung und Forschung diskutierten mit zwei hochkarätigen Gästen: Peter Steinleitner (als Client Partner bei Capgemini Deutschland verantwortet er das Geschäftsfeld für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) brachte die Sicht der Technologiebranche ein und gewährte Einblicke, wie KI heute schon in Sicherheitsbehörden unterstützt. 

Jan Reinecke, Landesvorsitzender des BDK Hamburg, ergänzte die Diskussion um die Sichtweise aus der polizeilichen Praxis. Denn: KI kann viel – aber sie kann keine Erfahrung, keine Intuition und kein Fingerspitzengefühl ersetzen. Seine Beiträge stärkten das Verständnis für die operativen Herausforderungen im Alltag der Strafverfolgung.

Moderiert von Prof. Eike Richter (Hochschule der Akademie), entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen technischer Machbarkeit und berufsethischer Verantwortung. 
Die zentrale Frage: Wollen wir, dass KI mehr übernimmt – oder müssen wir sie eher einhegen? 
Neben konkreten Anwendungsmöglichkeiten von KI im Polizeikontext wurden auch Risiken und Problemfelder deutlich benannt – etwa in Bezug auf Datenschutz, ethische Standards und die Gren-zen automatisierter Entscheidungsfindung. 
Die Diskussion zeigte eindrucksvoll, dass technologische Innovationen allein keine einfachen Lösungen bieten, sondern in ein breiteres gesellschaftliches und organisatorisches Umfeld eingebettet werden müssen.

Besonders bereichernd war die aktive Beteiligung des Publikums: Die Zuschauer:innen brachten sich mit fundierten, teils kritischen Nachfragen und Beiträgen engagiert ein und trugen so maßgeblich zur Vielschichtigkeit des Austauschs bei. 
Klar wurde: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird die Polizeiarbeit verändern – aber nicht ersetzen. 
Vielmehr könnte KI helfen, Kolleginnen und Kollegen zu entlasten und Ressourcen klüger zu steuern. Gleichzeitig braucht es klare Regeln, Transparenz und einen sensiblen Umgang mit ethischen Grenzen.

© Polizei Hamburg v.l.n.r.: Jan Reinecke, Dr. André Malick, Prof. Eike Richter und Peter Steinleitner

Fakt ist: 
Die Polizei ist nur so stark, wie die Menschen, die in ihrem Dienst stehen. 

Darauf hat auch der Hamburger Senat reagiert und sich zum Ziel gesetzt, die Einstellungsoffensive für eine leistungsstarke und präsente Polizei fortzusetzen. Über den Ausgleich altersbedingter Abgänge hinaus, sollen bis 2030 zusätzlich 500 Polizistinnen und Polizisten die Polizei verstärken. 

Fazit des Abends:
KI ist kein Allheilmittel gegen Personalmangel – aber ein möglicher Teil der Lösung. Nachwuchs bleibt gefragt. Künstliche Intelligenz wird die Polizeiarbeit künftig zweifellos prägen – aber sie wird den Menschen nicht ersetzen. Ihr größter Wert liegt darin, die Einsatzkräfte zu unterstützen, Arbeitsprozesse zu optimieren und Ressourcen gezielter einzusetzen. Doch diese Möglichkeiten erfordern zugleich klare Regeln, transparente Strukturen und ein sensibles Gespür für ethische Grenzen.

 

Katharina Dehn, PÖA 2