Polizei Hamburg

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Zivilcourage

Sicheres Verhalten in herausfordernden Situationen?

Steht die Frage nach Zivilcourage und „Wie helfe ich?“ im Raum, dann glauben Menschen häufig, sie müssten sich wie „Superman“ oder „Catwoman“ in ein Kampfgetümmel stürzen und die Streitenden, womöglich noch bewaffnet, auseinanderbringen, um die Situation zu befrieden. Ein solches Eingreifen ist ganz bestimmt nicht gefordert.

Einer der ersten Hinweise der Polizei lautet:

Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
Ich helfe!
Ja natürlich, das „Ob?“ ist gar keine Frage.


Es folgen die Tipps des „Wie?“

  • Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
  • Ich beobachte genau und präge mir Tätermerkmale ein.
  • Ich kümmere mich um das Opfer.
  • Ich organisiere Hilfe unter 110.
  • Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Schutzbewaffnung?

Häufig taucht in Verbindung mit dem Thema „Zivilcourage“ bzw. mit der Frage „Was mache ich, wenn…?“ die Frage nach der sog. Schutzbewaffnung auf.
Soll ich zu einer möglichen Verteidigung Pfefferspray, Tränengas oder sogar andere Waffen wie z.B. Messer o.ä. mitführen? Die Position der Polizei ist eindeutig: Nein! Jede Waffe, auch wenn sie „nur“ zum Zwecke einer möglicherweise erforderlichen Verteidigung mitgeführt wird, ist eine Waffe zu viel. Waffen können zur Eskalation einer Situation beitragen.
Nicht nur, dass eine vom möglichen Opfer eingesetzte Waffe den Täter aggressiv machen kann:
Der Einsatz einer Waffe muss trainiert werden! Für den ungeübten Benutzer ist die Handhabung gefährlich, im ungünstigsten Fall kann die Waffe gegen ihn selbst eingesetzt werden. Darüber hinaus vermittelt eine mitgeführte Waffe jedweder Art ein trügerisches Gefühl von Sicherheit und Stärke. Der Waffenträger wird sich darauf verlassen, deeskalierende Techniken oder Kommunikationsstrategien bleiben hinter diesem vermeintlichen Schutz zurück. Grundsätzlich empfiehlt es sich, alle Möglichkeiten der Kommunikation auszuschöpfen, um kritische Situationen gewaltlos zu entschärfen.

Persönliches Auftreten

Nicht allen Menschen ist bewusst, wie sehr bereits die eigene Haltung und der bewusste Einsatz von Körpersprache zur Deeskalation beitragen können. Täter suchen Opfer und keine Gegner. Deshalb raten wir in unseren Präventionsempfehlungen, sich im Kontakt zu anderen bzw. in herausfordernden Situation selbstbewusst, konsequent und grenzsetzend zu verhalten. So wird dem Täter deutlich signalisiert: „Mit mir nicht!“ | „Mit mir musst du rechnen!“
Besonders in konkreten Gewaltsituationen wird empfohlen, sich mit der wirksamsten „Waffe” zur Wehr zu setzen, über die man verfügt und die man immer bei sich trägt, der eigenen Stimme. Werden Sie laut! Nicht nur, dass ein lauter Schrei mögliche Helfer auf die schwierige Situation aufmerksam macht, er kann auch den Angreifer kurzzeitig verwirren und ihn ggf. zur Flucht veranlassen. Auch der Einsatz von so genannten „Taschenalarmen“ oder Trillerpfeifen kann hier sehr hilfreich sein. Durch die so erzeugte Irritation und das damit verbundene Durcheinanderbringen des
Tatablaufes lassen erfahrungsgemäß viele Täter von ihrem Vorhaben ab. Außerdem wird Zeit gewonnen, die anderen Personen die Möglichkeit gibt, die Polizei zu verständigen und oder selbst einzugreifen.

Downloads:

Flyer „Verhalten in herausfordernden Situationen“
Flyer in leichter Sprache: „Das können Sie tun, wenn Sie in Gefahr sind.“


Wieviel Zivilcourage steckt in Dir und hast Du das Zeug zum zivilen Helden? Bestimme selbst den Ausgang der Geschichte! Erlebe die interaktiven Videos rund um Antisemitismus, Gewalt, Hass im Netz, Radikalisierung und Verschwörungsmythen unter:
https://www.zivile-helden.de/