Polizei Hamburg

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Verkehrssicherheitsbilanz 2019

Risiko, bei Verkehrsunfällen verletzt zu werden, in Hamburg so gering wie nie zuvor.

Teilnehmer der Pressekonferenz: von links nach rechts: Timo Zill, Morten Struve, Andy Grote, Ulf Schröder, Thomas Adrian
© Polizei Hamburg

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte Innensenator Andy Grote im Beisein des Polizeivizepräsidenten Morton Struve, des Leiters der Verkehrsdirektion Ulf Schröder, des Leiters des Landesbetriebes Verkehr Thomas Adrian und dem Polizeipressesprecher Timo Zill die polizeiliche Verkehrsunfallbilanz vor.

Bei weiter ansteigender Zahl der Verkehrsteilnehmer hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle 2019 leicht von 67.552 auf 68.878 erhöht. Dabei entstanden allerdings meist nur Sachschäden. Ein Rückgang um 3,6 Prozent ist dagegen bei den Unfällen mit Personenschaden zu verzeichnen. 2019 verunglückten 407 Menschen weniger als im Vorjahr und die Zahl der verunglückten Kinder sank auf einen historischen Tiefststand.
Die Zahl der Verunglückten pro 100.000 Einwohner erreichte mit 505 den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1953.

Das Risiko, in Hamburg durch einen Verkehrsunfall verletzt zu
werden, war damit 2019 so niedrig wie in keinem Jahr zuvor.


Eckdaten der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik 2019 (Stand Februar 2020):
Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Hamburg ist im vergangenen Jahr um 1.326 auf 68.878 gestiegen (+2,0%). Es ereigneten sich 7.386 Personenschadensunfälle (-3,6%) mit 9.293 verletzten Personen.
Die Zahl der Schwerverletzten sank um 80 (-9,3%). Die Anzahl der Leichtverletzten verringerte sich um 326 (-3,7%). Die Zahl aller Verunglückten je 100.000 Einwohner erreichte mit 505 den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1953.
2019 kamen 28 Menschen bei 27 Unfällen im Straßenverkehr ums Leben (2018: 29 Verkehrstote), darunter waren zehn Fußgänger, vier Radfahrer, drei Motorradfahrer, ein S-Pedelec-Fahrer, fünf Pkw- und ein Lkw-Fahrer sowie vier Pkw-Insassen.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Kindern bleibt trotz einer leichten Zunahme um 29 Fälle auf einem niedrigen Niveau. Die Anzahl der dabei verletzten Kinder insgesamt verringerte sich allerdings um 9,0 Prozent auf 660 und erreichte damit einen neuen historischen Tiefststand. Tragisch bleibt der Tod eines Kindes, das unvermittelt auf eine vielbefahrene Straße lief und von einem herannahenden Bus erfasst wurde.
Verkehrsunfälle mit Beteiligung von jungen Erwachsenen (18- bis 24-jährige) sind nach einem Tiefstand im Vorjahr etwas angestiegen. Mit 11.168 Verkehrsunfällen waren es 4,0 Prozent mehr als noch 2018, jedoch weiterhin weniger als in den Jahren davor.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Seniorenbeteiligung ist nahezu konstant geblieben. Mit 12.513 wurden 1,3 Prozent mehr Verkehrsunfälle registriert als im Vorjahr, größtenteils mit Sachschäden.
Die Anzahl der dabei verletzten Senioren hingegen ist auf 926 (-8,3%) merklich gesunken.

Bei weiterhin zunehmendem Radverkehr, auch in der kälteren Jahreszeit, ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern um 146 auf 3.542 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um 4,3 Prozent. Die Zahl der schwer verletzten Radfahrer sank um acht Fälle auf 207. Die Zahl der verunglückten Radfahrer insgesamt stieg leicht von 2.515 auf 2.540.

Nach einem Anstieg in 2018 sind die Verkehrsunfallzahlen mit Motorradfahrern (über 50 Kubikzentimeter) in 2019 wieder rückläufig. Mit 799 (-9,3%) Verkehrsunfällen wurde der bisher niedrigste Wert seit über 20 Jahren erreicht. 393 Motorradfahrer und 20 Sozia verunglückten
(-12,5%).

Der auffällige Rückgang der Anzahl der Verkehrsunfälle mit Fußgängern im Jahr 2018 setzte sich in 2019 zwar nicht fort, mit 1.411 Verkehrsunfällen ereigneten sich 1,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor, aber die Anzahl der verunglückten Fußgänger sank erneut um 0,5 Prozent auf 1.033. 23 Fußgänger weniger erlitten schwere Verletzungen oder kamen zu Tode (-11,2%).

Fußgängerunfälle werden dabei in einer Vielzahl von Fällen durch die Fußgänger selbst verursacht. Hierbei spielen Rotlichtmissachtungen, Ablenkungen zum Beispiel durch Smartphones und unachtsames Betreten der Fahrbahn immer wieder eine Rolle. Ebenso trägt dunkle Kleidung bei schlechten Lichtverhältnissen zur Gefahrenerhöhung bei. Auch Kraftfahrer können allerdings durch angepasste Geschwindigkeit und vorausschauende Fahrweise in zahlreichen Fällen schwerwiegende Unfallfolgen verhindern.

Dazu Polizeivizepräsident Morten Struve: „Von herausragender Bedeutung bei der polizeilichen Schwerpunktsetzung bleiben unsere Geschwindigkeits- und Rotlichtkontrollen, besonders an Schulen, Kitas und Senioreneinrichtungen. Bereits das Einhalten einfachster Regeln und  gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr führen zu einem deutlichen Mehr an Sicherheit. Wir setzen daher auf einen Mix aus konsequenter Ahndung und punktgenauer Präventions- und Aufklärungsarbeit.“

Die Anzahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle erreicht bei einem Rückgang um 7,5 Prozent auf 752 den geringsten Wert seit 1995. Auch bei den durch Drogeneinfluss herbeiführten Verkehrsunfällen wurde eine geringere Anzahl registriert. Nach einem Anstieg in 2018 auf 200 sank hier die Zahl der Verkehrsunfälle auf 190 (-5,0%). Die Wirkung der zur Bekämpfung dieser Ursachen durchgeführten Kontrollen durch besonders geschulte Beamte dürfte zu dieser positiven Entwicklung mit beigetragen haben.

Erfreulich ist der Umstand, dass unter den Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen insbesondere mit Personenschäden die überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit im Vergleich zum Vorjahr weniger häufig zu verzeichnen war. Die vermehrte mobile Tempoüberwachung auch rund um die Uhr durch die neuen Messanhänger schlägt sich hier offenbar nieder. Geschwindigkeitsüberschreitungen und Verstöße gegen die Abstands- und Vorfahrtsregeln sowie Rotlichtmissachtungen führen aber noch immer zu den meisten schwerwiegenden Verkehrsunfällen. In mehr als einem Drittel der Fälle wurden diese Ursachen festgestellt.

Auch zukünftig werden Geschwindigkeits- und Rotlichtkontrollen, insbesondere an Unfallbrennpunkten und an schützenswerten Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen, einen Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsunfallbekämpfung darstellen.
Weiter wird die Polizei konsequent gegen aggressive Fahrweisen vorgehen. Der Einsatz der Fahrradstaffel der Polizei wird durch einen weiteren Stützpunkt im Süden Hamburgs ausgeweitet. Die Polizei richtet dabei neben dem Fahrradverkehr auch ein besonderes Augenmerk auf die
ordnungsgemäße Nutzung von E-Scootern (Elektrokleinstfahrzeugen).

Auch die Ablenkung durch Handytelefonie am Lenkrad bleibt im polizeilichen Fokus. Fortgesetzt
werden außerdem die bewährten Präventionsprogramme der Polizei und beteiligter  Organisationen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Dazu gehören neben der Arbeit der Seniorenbeauftragten auch die Maßnahmen der Verkehrslehrer an Kitas und Schulen. Als bundesweiter Vorreiter in der Qualifizierung von Beamten zur Durchführung sogenannter standardisierter Fahrtüchtigkeitstests werden die erfolgreichen Maßnahmen im Erkennen von fahruntüchtigen Fahrzeugführern, die aufgrund von Drogenkonsum oder körperlicher bzw. geistiger Einschränkungen nicht mehr am Verkehr teilnehmen können, auch in diesem Jahr fortgeführt.

Hamburgs Innensenator Andy Grote: „Obwohl immer mehr Menschen auf Hamburgs Straßen unterwegs sind, ist das Risiko bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, so gering wie nie zuvor.
Besonders freut es mich, dass die Zahl der verletzten Kinder historisch niedrig ist und auch die Zahl der verletzten Fußgänger weiter zurückgeht. Das ist eine sehr gute Nachricht für uns alle. Trotzdem geben wir uns mit dem Erreichten nicht zufrieden. Um die Verkehrssicherheit gerade für die schwächeren Verkehrsteilnehmer weiter zu erhöhen, werden wir unter anderem die Geschwindigkeitsüberwachung weiter ausbauen und die Ausstattung von Lkw mit Abbiegeassistenzsystemen weiter vorantreiben. Dazu haben wir gestern als erstes Bundesland eine Sicherheitspartnerschaft mit dem Bundesverkehrsministerium vereinbart.“


Rückfragen der Medien

Behörde für Inneres und Sport
Frank Reschreiter, Pressesprecher
Telefon: (040) 428 39-2673
E-Mail: pressestelle@bis.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/innenbehoerde


Pressestelle der Polizei Hamburg
Timo Zill, Pressesprecher
Telefon: (040) 428 65-8888
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
Internet: www.polizei.hamburg