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QR-Code-Betrug bei Kryptowährungen

Was Sie wissen müssen und wie Sie sich schützen können

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In der Welt der Kryptowährungen bieten QR-Codes eine bequeme Möglichkeit, Wallet-Adressen schnell und einfach zu teilen. Ob bei der Überweisung von Bitcoin oder anderen digitalen Währungen, der QR-Code ist ein nützliches Werkzeug, das es ermöglicht, Fehler beim manuellen Eintippen langer Adressen zu vermeiden. Doch genau diese Bequemlichkeit machen sich Betrüger zunutze, um ahnungslose Benutzer auszutricksen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie QR-Code-Betrug funktioniert, welche neuen Betrugsmaschen es gibt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihr Krypto-Vermögen zu schützen.

Neue Betrugsmasche: Der Bitcoin-Paper-Wallet-Trick

Es gibt Berichte über eine neue und besonders perfide Betrugsmasche, bei der vermeintliche Bitcoin-Paper-Wallets eingesetzt werden. Diese Wallets sollen dazu dienen, Bitcoins in Papierform aufzubewahren, doch in diesem Fall haben es die Betrüger auf mehr abgesehen.

Kriminelle platzieren kleine durchsichtige Plastiktüten auf der Straße, die einen Zahlungsbeleg über 10.000 Euro und einen Bitcoin-Paper-Wallet enthalten. Auf dem Wallet ist ein QR-Code aufgedruckt, der angeblich zu einem Konto führt, auf das die 10.000 Euro eingezahlt wurden. Der Fund soll den Eindruck erwecken, dass man mit einem einfachen Scan des QR-Codes Zugriff auf die Bitcoins erhält.

Wer jedoch den QR-Code scannt, landet auf einer fiktiven Internetseite, die von den Betrügern erstellt wurde. Auf dieser Seite wird versucht, an persönliche Daten der Besucher zu gelangen. Zudem wird gegen eine vermeintliche Bearbeitungsgebühr von circa 3 Prozent eine Auszahlung des "Guthabens" versprochen. Diese Gebühr wird direkt vom Konto des Opfers abgebucht, sobald die Kontodaten eingegeben werden. Nach der Zahlung erscheint jedoch eine Fehlermeldung, und das versprochene Guthaben wird natürlich niemals ausgezahlt. Die Betroffenen bleiben nicht nur auf den Bearbeitungskosten sitzen, sondern laufen auch Gefahr, dass ihre Kontodaten für weitere Betrugsversuche genutzt werden.

Obwohl es sich hierbei um ein Phänomen handelt, das in verschiedenen Regionen beobachtet wird, gibt es derzeit keine Berichte über eine Häufung dieser Fälle in Hamburg. Dennoch ist es wichtig, über solche Methoden informiert zu sein, um sich im Ernstfall schützen zu können. Bereits in München ist es schon zu diesem Phänomen gekommen, wie ein informativer münchen.tv-Beitrag zeigt.

Wie funktioniert QR-Code-Betrug bei Kryptowährungen generell?

Neben der neuen Betrugsmasche gibt es weitere Methoden, wie Kriminelle QR-Codes nutzen, um Kryptowährungen zu stehlen oder persönliche Daten abzugreifen. Hier sind die häufigsten Betrugsarten:

  1. Manipulierte QR-Codes:
    Betrüger können QR-Codes fälschen, die legitime Wallet-Adressen darstellen sollen. Diese gefälschten Codes leiten das Geld an die Wallet-Adresse der Betrüger um, anstatt an die beabsichtigte Adresse. Da QR-Codes für den Benutzer nicht lesbar sind, bleibt die Manipulation oft unbemerkt.
  2. Gefälschte QR-Code-Generatoren
    Es gibt Online-Dienste und Apps, die behaupten, QR-Codes für Kryptowährungs-Wallets zu generieren. Diese könnten jedoch manipuliert sein, sodass die erstellten QR-Codes die Wallet-Adresse der Betrüger enthalten.
  3. Phishing mit QR-Codes
    Betrüger versenden Phishing-E-Mails oder betreiben gefälschte Websites, die QR-Codes enthalten, die ahnungslose Benutzer dazu verleiten, Kryptowährungen direkt an die Betrüger zu senden.

Wie können Sie sich vor QR-Code-Betrug schützen?

Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor diesem Betrug zu schützen.
Hier sind einige Tipps:

  1. Manuelle Überprüfung der Wallet-Adresse:
    Scannen Sie den QR-Code und vergleichen Sie die angezeigte Wallet-Adresse mit der tatsächlich beabsichtigten Adresse. Wenn die Adresse sehr lang ist, prüfen Sie zumindest die ersten und letzten Zeichen der Adresse. Vermeiden Sie, Kryptowährungen zu senden, ohne diese Überprüfung vorzunehmen.
  2. Verwendung vertrauenswürdiger Software und Dienste:
    Nutzen Sie nur QR-Code-Generatoren und Wallets von bekannten und vertrauenswürdigen Anbietern. Achten Sie darauf, dass die Software regelmäßig aktualisiert wird, um Sicherheitslücken zu schließen.
  3. Misstrauen gegenüber unbekannten QR-Codes:
    Seien Sie vorsichtig beim Scannen von QR-Codes, die aus unbekannten oder unzuverlässigen Quellen stammen, insbesondere wenn sie in sozialen Medien, Foren oder E-Mails geteilt werden. Im Fall der neuen Betrugsmasche sollten Sie auf keinen Fall den QR-Code scannen. Stattdessen geben Sie den Fund bei der nächsten Polizeidienststelle ab.
  4. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA):
    Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung in Ihren Wallets und Börsenkonten, um einen zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff zu gewährleisten. Dies schützt zwar nicht direkt vor QR-Code-Betrug, aber es erschwert Betrügern den Zugang zu Ihren Konten.
  5. Verwenden Sie einen Hardware-Wallet:
    Ein Hardware-Wallet bietet zusätzliche Sicherheit, da es Ihre privaten Schlüssel offline speichert und somit vor vielen Arten von Online-Betrug schützt. Bei Transaktionen können Sie die Adresse auf dem Hardware-Wallet bestätigen, bevor die Überweisung erfolgt.

Der Einsatz von QR-Codes in der Kryptowelt ist eine praktische Lösung, bringt aber auch Risiken mit sich, insbesondere wenn Betrüger versuchen, diese Technologie zu missbrauchen. Die neue Betrugsmasche mit vermeintlichen Bitcoin-Paper-Wallets zeigt, wie kreativ und dreist Kriminelle vorgehen, um an Ihre Daten und Ihr Geld zu gelangen. Auch wenn es derzeit in Hamburg keine Häufung solcher Fälle gibt, ist es dennoch wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und die oben genannten Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Denken Sie daran: In der Welt der Kryptowährungen ist Vorsicht immer besser als Nachsicht.