Money Mule – Finanzagenten – unseriöse Jobangebote
Die Masche hat viele Namen, gelockt wird immer mit einem Versprechen: „Schnelles Geld mit wenig Aufwand“
In Hamburg scheinen dabei derzeit junge Leute in den Fokus geraten zu sein:
„Willst Du easy Money machen?“ mit diesem Köder werden Schülerinnen und Schüler angesprochen – direkt, z. B. vorm Einkaufszentrum, in Anzeigen oder Kommentaren auf Snapchat, TikTok oder per Nachricht in Messenger-Diensten wie WhatsApp.
Es geht darum, gegen eine Provision das eigene Konto für Transaktionen bereit zu stellen.
In dem meisten uns derzeit bekannten Fällen sollten die Jugendlichen dazu für einige Tage ihre Bankkarte mit PIN herausgegeben.
„Da ist ja nichts dabei“ verharmlosen die häufig ebenfalls sehr jungen „Mittelsmänner“.
Ist es aber doch! Denn hinter dieser Verlockung der Provision für die Bereitstellung des Kontos verbergen sich mehrere Probleme:
- Das über das Konto geschleuste Geld stammt aus Straftaten, zu denen dadurch Beihilfe geleistet wird. Fordern die Opfer hier ihr Geld zurück, ist der Kontoinhaber der erste Ansprechpartner und möglicherweise schadensersatzpflichtig.
- Zudem besteht der Verdacht der Geldwäsche, somit wird das Konto von der Bank, nach diesem Verstoß gegen die Geschäftsbedingungen, zumeist gekündigt und der ehemalige Kontoinhaber als unzuverlässig eingestuft. Daraus folgen künftig Probleme, ein Bankkonto, eine Kreditkarte oder einen Kredit zu beantragen, Verträge für Mobilfunk, Streamingdienste oder bei Online-Shops abzuschließen. Denn viele Unternehmen fragen vor Genehmigung des Antrages z. B. bei der Schufa nach.
Hinweise:
- Auf keinen Fall sollten Sie Anderen Zugang zu ihrem Konto gewähren, indem sie die Daten fürs Online-Banking, die Bankkarte, geschweige denn die PIN weitergeben.
- Wer auf die Masche hereingefallen ist, sollte keine weiteren Transaktionen mehr durchführen und sofort die eigene Bank informieren.
- Alle mit den Aktivitäten zusammenhängenden Daten sichern (z.B. Telefonnummern, Mails, Chatverläufe, Screenshots von Online-Anzeigen oder -Kommentaren) und zur Polizei gehen.
Aber die Ausnutzung der Arglosigkeit von Jugendlichen ist nur ein Vorgehen der Kriminellen.
Wie Menschen jeden Alters durch unseriöse Jobangebote ebenfalls seit Jahren zum #MoneyMule gemacht werden, ist hier dargestellt: https://www.polizei.hamburg/betruegerische-jobanzeigen-792220