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Hummus trifft Haltung

Rückblick auf HUMMUSTOPIA in Barmbek

Was passiert, wenn Polizei und Zivilgesellschaft an einem Tisch Platz nehmen – mit Hummus, Musik und offenen Fragen im Gepäck? Genau das wurde vergangenen Freitag beim Dialogformat HUMMUSTOPIA auf dem Bert-Kaempfert-Platz in Barmbek lebendig erlebbar.

Im Rahmen des Modellprojekts „Zivilgesellschaft und Polizei“ ging es bei dieser besonderen Veranstaltung ums Zuhören, Austauschen und – ja, auch ums Streiten. Aber im besten Sinne: respektvoll, offen und mit dem Wunsch, sich besser zu verstehen.

Das interbehördliche Modellprojekt „Zivilgesellschaft und Polizei“, gefördert durch das Bundesprogramm Demokratie leben!, verfolgt das Ziel, das Miteinander und einen konstruktiven Austausch zwischen Polizei und verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen zu fördern und nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus sollen speziell die Bedarfe und Perspektiven von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt stärker in die polizeiliche Arbeit integriert werden. In den Hamburger Stadtteilen Barmbek Nord und Süd arbeiten Polizei und Sozialbehörde gemeinsam daran, Vertrauen aufzubauen, Dialogräume zu schaffen und damit auch längerfristig die Anzeigenbereitschaft zu fördern. Dazu wurden bereits Schulungen für Polizeibeschäftigte und Multiplikatorinnen- und Multiplikatoren-Trainings umgesetzt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Austausch mit lokalen Initiativen und Communities – etwa durch Stadtteilsprechstunden, Community-Befragungen oder eben Dialogformate wie HUMMUSTOPIA, das von der Sozialbehörde und der Polizei Hamburg gemeinsam mit der Zinnschmelze veranstaltet wurde. 

Kolleginnen und Kollegen des BMDA sowie Polizeikräfte aus dem Stadtteil tauchten zwischen Hummus und Livemusik von Freddi Sturm in die facettenreichen Gespräche ein. Es wurde diskutiert, was Sicherheit im Stadtteil bedeutet, ob die Polizei wirklich alle Menschen gleichbehandelt – und wie gute Polizeiarbeit aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger aussieht. Mal waren die Perspektiven unterschiedlich, mal überraschend nah beieinander – in jedem Fall aber ehrlich und direkt.

Die allgemeine O-Ton der Teilnehmenden lautete:  Eine bereichernde Veranstaltung mit interessanten Gesprächen und köstlichem Essen. Ich würde definitiv wieder teilnehmen.“

Die PK-Leitung des PK 36, Birgit Vitense, resümierte: 
"Die Dialogveranstaltung HUMMUSTOPIA bot einen offenen Raum für Austausch jenseits polizeilicher Maßnahmen. Viele Bürgerinnen und Bürger blieben vor Ort, zeigten Interesse und suchten das Gespräch mit der Polizei. Dass sich die Polizei bewusst Zeit nahm, den Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger zuzuhören, war kein besonderer Ausnahmefall, sondern ein wirkungsvoller und langfristig wichtiger Schritt hin zu mehr gegenseitigem Verständnis. Solche Formate schaffen nicht sofort sichtbare Ergebnisse, leisten jedoch einen nachhaltigen Beitrag zum Vertrauensaufbau und zur Beziehungspflege in einem zunehmend komplexen gesellschaftlichen Umfeld."

Den Polizeikräften vor Ort wurde der positive und bereichernde Eindruck der letzten Veranstaltung wieder bestätigt: ...“Viele der beteiligten Personen aus zivilgesellschaftlicher Seite, die spontan auf die Veranstaltung aufmerksam wurden und ihr beiwohnten, waren positiv überrascht über diese Möglichkeit des Austausches. Die Gespräche waren begleitet von gegenseitigem ehrlichem Interesse, überraschenden Sichtweisen und Erkenntnissen, sowie jedoch ebenso schwierigeren Themen, bei denen es den Beteiligten weniger leicht fiel eine gemeinsame Basis zu finden. Auch diese Art von Gesprächen, solange sie konstruktiv ablaufen, haben natürlich ihre Daseinsberechtigung in diesem Format und bereichern es ebenso“ …

HUMMUSTOPIA war damit nicht nur ein kulinarischer, sondern auch ein kommunikativer Höhepunkt des Projekts. Denn: Gute Zusammenarbeit fängt mit gutem Gespräch an. Und das geht bekanntlich besonders gut mit einem Teller Hummus in der Hand.



Katharina Dehn, PÖA 2