Polizei Hamburg

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Die Entwicklung der Polizeihubschrauberstaffel

Bereits im Jahre 1961 flog die Polizei Hamburg die ersten Einsätze mit Hubschraubern.

© Polizei Hamburg

Es handelte sich damals um gecharterte Privatmaschinen vom Typ BELL 47 G, geflogen von zivilen Piloten. Ein Polizeibeamter war lediglich als Beobachter eingesetzt.

Beim Aufgabenbereich handelte es sich in erster Linie um Verkehrslenkung.
Bei der Sturmflut im Februar 1962 wurden dann zur Rettung und Versorgung der eingeschlossenen Bevölkerung Hubschrauber des damaligen BGS und der Bundeswehr in großem Maße eingesetzt.

Bei diesen Einsätzen zeigte sich dann die Überlegenheit des Hubschraubers besonders eindrucksvoll.
Dies mag der Anlass dafür gewesen sein, dass die Hamburger Bürgerschaft im September 1963 auf Initiative des damaligen Innensenators Helmut Schmidt den Kauf von zwei gebrauchten BELL 47J Hubschraubern beschloss.

Am 4. August 1964 wurde dann die Polizeihubschrauberstaffel Hamburg offiziell ins Leben gerufen.

War zunächst die Verkehrslenkung aus der Luft das Hauptaufgabengebiet der Hubschrauber, so erkannte man  schnell, wie vielseitig dieses Einsatzmittel ist.

Bald wurden die Hamburger "Libellen" erfolgreich bei

  • der Fahndung nach Straftätern,
  • der Suche nach vermissten Personen,
  • zur Aufklärung und Einsatzführung bei Großveranstaltungen und Demonstrationen sowie zur
  • Überwachung von Hafen und Elbe hinsichtlich Gewässerverunreinigungen

eingesetzt.


Da es sich bei der BELL 47J um ein aus der Produktion Auslaufendes Muster handelte, beschloss die Bürgerschaft im Herbst 1969 den Kauf zwei fabrikneuer Turbinenhubschrauber vom Typ ALOUETTE II. Im Januar und Mai 1970 wurden die Hubschrauber geliefert und ausgerüstet.

Im September 1971 hatte die Staffel vom Luftfahrtbundesamt (LBA) ihre Anerkennung als Luftfahrttechnischer Betrieb erhalten. Dadurch und durch die technischen Möglichkeiten bei der Lufthansa war jetzt ein effektiver Wartungsbetrieb durch eigenes Personal möglich. 

Dies war die Folge einer Ausweitung des Einsatzspektrums, in dem der Umweltschutz einen immer größeren Umfang einnahm und einer fortschreitenden Gewöhnung an das Einsatzmittel Hubschrauber, die dazu führte, dass auf Libelle immer öfter zurückgegriffen wurde.

Waren die zwei Alouette-Hubschrauber gute Maschinen, so lief die technische Entwicklung an ihnen vorbei. Neu anzuschaffende Hubschrauber sollten folgende Voraussetzungen erfüllen:
Höhere zulässige Zuladung, höhere Reisegeschwindigkeit, zweimotoriger Antrieb, um die Flugsicherheit, besonders über dem Stadtgebiet, zu erhöhen.

Die BO 105 des deutschen Herstellers Messerschmidt-Bölkow-Blohm erfüllte diese Voraussetzungen. Darüber hinaus war sie sehr wendig und verfügte über einen großen Gepäckraum.

Die erste Maschine D-HARU wurde am 28. Mai 1979 und die D-HADO am 9. Juli 1981 an die Staffel übergeben.
Mit nur zwei Hubschraubern war wegen des hohen Wartungsaufwandes eine ständige Einsatzbereitschaft nicht möglich, daher wurde mit Unterstützung des Katastrophenschutzes am 10. Dezember 1987 die D-HAWO als Libelle 3  in den Dienst gestellt.

Damit stieg dann auch die Aufgabenstruktur der Polizeihubschrauber immer weiter:

  • Überwachung und Lenkung des Straßenverkehrs,
  • Überwachungen im Rahmen des Umweltschutzes im Stadt, Land, Wasserbereich,
  • Aufklärung und Lageübertragung per Kamerasystem bei besonderen Einsätzen,
  • Verfolgung, Fahndung und Observation,
  • Anfertigen von Luftbildaufnahmen und Videoaufzeichnungen/Übertragungen,
  • Durchsagen und Warnungen über die Außenlautsprecher,
  • Transport von SEK-Kräften oder Tauchern auch außerhalb des PHS,
  • Unterstützung des Katastrophenschutzes bei der Hochwasseranlagen-Überwachung,
  • Unterstützung des DRK/ASB bei der Verlastung von Rettungshunden

Mit dem gestiegenen Flugstundenaufkommen haben sich mit den Jahren auch die Betriebskosten, Wartungs- und damit Ausfallzeiten erhöht und die Ersatzteilbeschaffung ist kostenintensiv in die Höhe gestiegen.

Daher wurde sich ab dem Jahre 1994 mit der Ausschreibung von zwei neuen Polizeihubschraubern befasst. Die Indienststellung von zwei Eurocopter EC 135P2, D-HONE und D-HTWO erfolgte 10 Jahre später im August 2004, die erste BO 105. D-HARU hatte inzwischen ein Alter von 25 Jahren erreicht.


Die EC 135 ist ein leichter, zweimotoriger Mehrzweckhubschrauber, Triebwerke der  Firma Pratt & Whitney mit je 734 PS, ausgestattet mit einem sog. Glascockpit und modernster Single-Pilot-IFR-Technologie, wie in einem modernen Passagierflugzeug.

Weiterhin sind die Hubschrauber mit einem Navigations-Management-System, zwei Flugfunkgeräten, zwei digitalen und einem analogen Polizeifunkgerät, einem Satellitentelefon, Seefunkgerät, kreiselgestütztem Fernglas, digitalem Fotoapparat, einer Video- und Wärmebildkamera einschließlich Aufzeichnungs- und direkter Übertragungsmöglichkeit  und einen polizeitaktischen Arbeitsplatz  (PTA) ausgestattet.

Mit einer Reisegeschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde ist der Hubschrauber in der Lage eine Strecke von über 600 Kilometer non stop zurückzulegen.


Im August 2004 erfolgte die Indienststellung von zwei Eurocoptern EC 135-P2 (D-HONE und D-HTWO). Ergänzend wurde die Flugbesatzung ab Januar 2016 mit einem Operator zum ständigen Dreimann-Cockpit aufgestockt. Die Ausrüstung wurde im November 2016 mit einem neuen Video- und Wärmebildsystem incl. eines polizeitaktisches Arbeitsplatzes erweitert.