„Den für Recht und Freiheit im Dienste des Volkes gefallenen Beamten der Ordnungspolizei – das dankbare Hamburg“
steht auf der Gedenkplatte, die 101 Jahre zuvor angefertigt wurde.
Die Ehrengrabstätte der Polizei Hamburg ist ein kreisförmig angelegtes Gemeinschaftsgrab,
mittig steht die Namensgeberin des Ehrengrabes, eine große Blutbuche.
100 Jahre nach der Beisetzung der ersten Kollegen am Ehrenhain „Revier Blutbuche“ wurde im letzten Jahr feierlich das traurige Jubiläum begangen. Im Beisein unseres Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher, dem Staatsrat für Inneres Thomas Schuster, Polizeipräsident Falk Schnabel und vielen Gästen wurde am Volkstrauertag 2023 allen im Dienst verstorbenen
Polizistinnen und Polizisten gedacht.
Wir vergessen Euch nie!
Im Oktober 1923 versuchten kommunistische Gruppen in Hamburg einen Aufstand, um eine reichsweite Revolution auszulösen und die Herrschaft im Reich zu übernehmen. Die Hintergründe sind unklar, und der Aufstand widersprach einem Beschluss der KPD-Führung vom 21.10.1923.
Die Unruhen begannen in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober mit Straßen- und Eisenbahnblockaden. Geplant war, frühmorgens Polizeiwachen zu überfallen und deren Waffen zu erbeuten. Es gab Angriffe auf 24 Polizeidienststellen in Hamburg und Umgebung, wovon einige erfolgreich waren. Fast alle besetzten Wachen wurden am 23. Oktober zurückerobert, in Barmbek, Bramfeld und Schiffbek dauerten die Kämpfe jedoch bis zum 25. Oktober an. Neben der Hamburger Ordnungspolizei und Preußischen Polizei wurde auch die Landungsabteilung des Kreuzers „Hamburg“ eingesetzt. Die sozialdemokratische Vereinigung „Republik“ stellte 800 Personen zum Schutz des Freihafens.
Die erhoffte breite Streikbewegung zur Unterstützung des Aufstandes blieb aus. Bei den Auseinandersetzungen starben 17 Polizeibeamte, 24 Aufständische und 61 Zivilisten. 69 Polizeibeamte und über 250 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Unter großer großer Beteiligung der Bevölkerung fand am 26. Oktober 1923 in der St. Michaelis Kirche eine Gedenkfeier für die gefallenen Polizisten statt, die anschließend auf dem Ohlsdorfer Friedhof am „Revier Blutbuche“ beigesetzt wurden. Seither ist dieser Ort eine zentrale Gedenkstätte für im Dienst ums Leben gekommenen Polizisten und Polizistinnen.
Oktober 1923
Kommunistische Gruppen versuchen einen reichsweiten Aufstand auszulösen. Unter anderem überfallen bewaffnete Truppen der Kommunistischen Partei Deutschlands Wachen der Ordnungspolizei. Insgesamt 24 Hamburger Polizeidienststellen werden durch die Aufständischen zunächst eingenommen, im Laufe der nächsten Tage jedoch von der Polizei zurückerobert.
Der Preis dafür ist allerdings hoch:
Die Auseinandersetzungen sind heftig, in vielen Stadtteilen herrschen blutige Kämpfe. Der Aufstand fordert 108 Menschenleben, darunter 17 Polizeibedienstete, mehr als 300 weitere Menschen werden zum Teil schwer verletzt.
Am 26. Oktober wird im Michel eine Gedenkfeier für die gefallenen Polizeibeamten abgehalten. Die Anteilnahme der Bevölkerung ist immens. Im Anschluss an die Trauerfeier werden 14 der 17 getöteten Polizeibeamten auf dem Ohlsdorfer Friedhof am Ehrenhain „Revier Blutbuche“ beigesetzt.
November 2023
Am Volkstrauertag pilgerten zahlreiche Kollegen, Angehörige von im Dienst verstorbenen Polizisten und Vertreter der Stadt zum „Revier Blutbuche“ und versammeln sich vor der Gedenkplatte.