80 Jahre Kriegsende: Eine Feierstunde des Erinnerns und der Verantwortung
Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs luden die Akademie der Polizei und die Akademie der Feuerwehr Hamburg am gestrigen Tag zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung in den Campus 3 ein. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung und setzten gemeinsam ein Zeichen des Erinnerns.
Im Mittelpunkt der Feierstunde stand ein bewegendes Gespräch zwischen Polizeipräsident a.D. Wolfgang Kopitzsch und Polizeikommissarin Inse Leiner. Gemeinsam blickten sie zurück auf das Kriegsende in Norddeutschland und sprachen über die Rolle der Hamburger Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus sowie während des schwierigen Neuanfangs nach 1945. Es war ein eindringlicher Austausch, der zeigte, wie eng Erinnerung, Verantwortung und Haltung miteinander verwoben sind – auch heute noch.
Theater- und Filmschauspielerin Sandra Quadflieg stellte mit einer Szenischen Lesung erzählerisch dar, welche Sorgen und Ängste den Alltag der Menschen in der zerstörten Stadt bestimmten.
Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Klarinettenensemble des Polizeiorchesters Hamburg begleitet und sorgte für eine würdige und zugleich einfühlsame Atmosphäre.
Im Anschluss an die Feierstunde wurde im Polizeimuseum Hamburg die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ“ eröffnet. Sie beleuchtet ein besonders dunkles Kapitel der Hamburger Polizeigeschichte und lädt zur Auseinandersetzung mit der Rolle der Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus ein. Bei einem Sektempfang hatten die Gäste Gelegenheit zum Austausch und zur Vertiefung der Eindrücke.
Die Feierstunde machte deutlich: Erinnern heißt nicht nur zurückblicken – es heißt auch, für die Gegenwart und Zukunft Haltung zu zeigen.